Das Nashorn gehört schon seit rund sechzig Millionen Jahren zu den Erdbewohnern. Allerdings sind von 170 Nashornarten nur fünf Arten übrig geblieben. In Kenia gibt es zwei vom Aussterben bedrohte Arten: das Spitzmaulnashorn und das Breitmaulnashorn. Ein ausgewachsenes Nashorn erreicht ein Gewicht von zwei Tonnen. Trotz dieses Gewichts können Nashörner recht schnell traben und eine Geschwindigkeit von 45 km/h erreichen. Das wohl auffälligste Merkmal dieser Tiere ist das Horn, das aus Keratin besteht. Keratin ist auch Bestandteil der menschlichen Fingernägel und das Horn wächst nach Verletzungen genauso nach, wie ein Fingernagel. Jährlich wächst das Horn ungefähr sechs Zentimeter.
Verhalten der Nashörner
Ein männliches Nashorn ist ein Einzelgänger, während sich die Weibchen manchmal zu Herden von wenigen Tieren zusammenschließen. Ein Nashorn kann nicht gut sehen, dafür aber ausgesprochen gut riechen und hören. In der Dämmerung und in der Nacht ist das Nashorn aktiv. Tagsüber wird man es meistens schlafend vorfinden. Allerdings kann es sehr schnell werden, wenn man ihm zu nahe kommt. Dann greifen Nashörner an, was durchaus tödlich enden kann. Wenn ein Weibchen zur Fortpflanzung bereit ist, finden Kämpfe unter den männlichen Tieren statt. Der Gewinner wird dann das Weibchen umwerben und sich mit ihr paaren. Die Tragzeit der Nashörner dauert zwischen fünfzehn und achtzehn Monaten. Nach der Geburt bleibt das Jungtier circa zweieinhalb Jahre bei seiner Mutter. Gebärt die Mutter in dieser Zeit ein weiteres Kind, wird sie das ältere verjagen.
Nahrung
Ein Nashorn ernährt sich von Pflanzen und bevorzugt Blätter, Gräser und manchmal auch Früchte. Je nach Alter, Geschlecht und Art frisst das Nashorn 33 bis 115 Kilogramm täglich.
Tierschutz in Kenia
In Kenia wurde im Jahre 2010 ein Auswilderungsprojekt gestartet. Von den nördlichen Breitmaulnashörnern gab es weltweit nur noch acht Stück, die in Zoos lebten. Vier dieser Nashörner wurden in Kenia ausgewildert.
Der Grund für das Aussterben liegt vor allem darin, dass Wilderer Jagd auf diese imposanten Tiere machen. Die rund sechzig Nashörner im Nationalpark Tsavo-West werden deshalb in einem Reservat gehalten, das umzäunt ist und von Wildhütern überwacht wird. Der Ruma Nationalpark soll eine Schutzzone für Nashörner werden. 1950 durchstreiften Nashörner zuletzt dieses Gebiet. Ende des Jahres 2011 siedelte man zwei Spitzmaulnashörner von der Laikipiaregion in den Ruma Nationalpark um.
1950 gab es in Kenia noch etwa 20 000 Nashörner. Durch die Wilderei reduzierte sich der Bestand drastisch, sodass sich bis 1980 die Zahl auf dreihundert Tiere reduzierte. Aufgrund der erfolgreichen Maßnahmen zum Schutz der Nashörner, gibt es heute wieder mehr als sechshundert Tiere.
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