In den Wäldern an der Küste Kenias befinden sich Mangrovensümpfe, die ein einzigartiges Naturschauspiel darstellen. Ein Naturschutzgebiet für Mangroven ist Mwazaro, das achtzig Kilometer von Mombasa Richtung Süden liegt. Die Mangrovenwälder verlaufen am Ufer des Flusses Ramisi, wo alle Mangrovenarten vorkommen.
Das besonderen an Mangroven ist die Eigenschaft dort zu wachsen, wo andere Bäume sterben würden. Mangroven in Kenia gedeihen in Salzwasser und halten zudem die sengende Hitze aus. Ebenso sind sie dem Gezeitenwechsel ausgesetzt.
Mangroven sind Sträucher und Bäume, die eine Höhe von dreißig Metern erreichen können. Sie stammen aus unterschiedlichen Pflanzenfamilien und umfassen rund siebzig Arten. Mangroven passen sich den jeweiligen Lebensbedingungen perfekt an. So wachsen sie an der Küste im salzigen Wasser und ebenfalls in der Flussmündung mit Brackwasser.
Mangroven mit Meersalz-Filter und besonderem Wurzelwerk
Die Mangroven können nur im Salzwasser überleben, weil sich in den Wurzeln eine Art Filter befindet. In den Zellen ist die Konzentration des Salzes höher als die Salzkonzentration im Meer.
Ein Filtrationsmechanismus lässt das Wasser des Meeres, aber nicht das Salz hindurch. Hat sich in den Blättern zu viel Salz angesammelt, wirft die Mangrove diese Blätter ab. Überschüssiges Salz wird zudem über Haare und Drüsen abgesondert. Demnach kann die Mangrove Salzwasser in Süßwasser umwandeln. Das Wurzelgeflecht der Mangrove ist sehr dicht und wird von zahlreichen im Wasser lebenden Lebewesen besiedelt. Das Geflecht besteht aus Knie-, Stelz- und Brettwurzeln, sodass sie der Pflanze auf verschiedenen Untergründen Halt gibt. Zwischen diesen Wurzeln ragen Wurzeltriebe heraus, die ein stachelähnliches Aussehen haben. Diese Triebe sind Atmungsorgane, die die Wurzeln am Leben halten.
Mangroven als Ökosystem für Lebewesen
Die Mangroven in Kenia sind ein hervorragendes Ökosystem für verschiedene Lebewesen. In der Krone fühlt sich die Boa wohl und Vögel bauen dort ihre Nester. Der Abschnitt unter der Krone wird immer wieder durch die Gezeiten von Wasser überspült. Deshalb befinden sich an diesem Teil der Mangrove Seepocken und Muscheln. Die Wurzeln werden von Seeanemonen, Schwämmen und Algen umhüllt, von denen sich wiederum Kofferfische, Garnelen und Langusten ernähren. Schwebstoffe werden aus der Pflanze mit den Gezeiten herausgeschwemmt. Diese Schwebstoffe versorgen dann die Seegraswiesen und Korallenriffe in der Nachbarschaft der Mangrove.
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