Die Kultur in Kenia ist sehr vielseitig und beinhaltet einige traditionelle Aspekte. Da es viele asiatische und arabische Einwanderer gab, ist die Kultur vor allem in Lamu, Malindi und Mombasa von Einflüssen aus Indien und Arabien geprägt, die sich mit der afrikanischen Kultur vermischt. Aufgrund der über vierzig Naturvölker in Kenia sind Kunst und Musik eng mit deren Traditionen verbunden.
Ethnische Gruppen Kenia
Über vierzig ethnische Gruppen in Kenia wurden offiziell anerkannt. So unterschiedlich die Völker sind, glauben sie alle an den einen Gott, der alles auf der Erde schuf. Zudem glauben die Stämme an Geister und Dämonen, die entweder guter oder böser Natur sind und für dessen Zufriedenheit oder Besänftigung Amulette und Opfer dienen. Einen hohen Stellenwert haben die Medizinmänner, die aus europäischer Sichtweise eine Mischung aus Seelsorger und Arzt darstellen. Ihre größte Aufgabe besteht in der Kunst des Heilens, wozu sie Pflanzen, Kräuter und Wurzeln verwenden. Ein Medizinmann trägt aber auch Zauberkräfte in sich, denn er tritt mit Geistern, Dämonen und Ahnen in Kontakt. Die Natur spielt für ethnische Gruppen in Kenia eine sehr große Rolle. So gibt es heilige Plätze und besondere Bäume, die nicht von allen Stammesmitgliedern betreten oder berührt werden dürfen. Zu jedem Stamm gehören mehrere Familienclans. Das Leben eines Stamms wird durch traditionelle und festgelegte Bräuche und Gewohnheiten geregelt. Ebenso dienen die Riten dazu, den Zusammenhalt des Stammes aufrecht zu halten. Die Bräuche werden durch Geschichten und Musik an die Kinder weitergegeben.
Die Stämme Kikuyu, Luhya und Luo sind zwar größer als der Stamm der Massai, doch die Massai gehören zu den wohl bekanntesten ethnischen Gruppen Kenias.
Die Massai in Kenia
Wer an die Massai in Kenia denkt, hat oftmals die imposanten Krieger vor dem inneren Auge, die den Stolz der Afrikaner repräsentieren. Die Massai sind Nomaden, die ungefähr 1550 vom Sudan in Kenia einwanderten. Die Krieger waren sehr gefürchtet, sodass Konflikte mit diesem Stamm möglichst vermieden wurden. Sogar die Sklavenkarawanen, die gut bewaffnet waren, versuchten Streit mit den Massai zu umgehen. Ab dem neunzehnten Jahrhundert trugen Auseinandersetzungen innerhalb des Stamms dazu, dass viele Clans vernichtet wurden. Dürren, Rinderpest und Epidemien mit Pocken trugen ihr Übriges für den Abstieg dieses Naturvolks dazu. Durch die Kolonisation verloren die Massai in Kenia ihre guten Weiden für die Herden und mussten sich mit Reservaten begnügen, die von minderem Wert waren.
Noch heute stellt das Vieh den Mittelpunkt des Lebens der Massai dar. Eine Siedlung dieses Stamms wird Enkang genannt und besteht aus mindestens zehn und maximal zwanzig Hütten aus Kuhdung und Lehm. Ein Dornwall umringt eine Siedlung, der ihre Bewohner beschützen soll. Die Nahrung der Massai besteht aus Fleisch von Ziegen und Schafen sowie aus Rinderblut. Heute gehört zum Speiseplan vieler Massai zusätzlich Maisbrei.
Kunst in Kenia
Nairobi kann mittlerweile als Treffpunkt von Künstlern angesehen werden. Es gibt einige Künstler aus Kenia, die schon international bekannt sind. Dazu gehört Sam Chege, dessen Kikuyu Musik im Internet downgeladen werden kann. Der Schriftsteller Meja Mwangi wurde durch seinen Roman „Die achte Plage“ bekannt. Diese Geschichte handelt von Aids. Mwangi schaffte es, über diese Krankheit humorvoll zu schreiben.
In Nairobi findet im Goethe Institut abwechselnde Ausstellungen von kenianischen Künstlern und deutschen Künstlern statt.
Zur Kunst in Kenia gehören ebenso die begehrten Afrika Holzfiguren. Die Schnitzerei mit Holz ist eine traditionelle kenianische Kunst. Masken und Figuren sind Darstellungen, die die menschliche Rolle in Gemeinschaften präsentieren oder das Innere eines Menschen offenbaren. Kunstvoll sind ebenso Schmuck und Stoffe. So wird beispielsweise von den kenianischen Frauen oft ein Kanga getragen, wobei es sich um ein Tuch handelt, das bunt bemalt wurde. Die Kultur Kenias beinhaltet außerdem Körperbemalungen.
Musik in Kenia
Musik in Afrika ist ein wesentlicher Bestandteil des kulturellen und gesellschaftlichen Lebens. So spielt auch die Musik in Kenia eine wichtige Rolle, die zum Alltag gehört. Rituale oder Feste finden immer mit Musik statt, die aus Gesängen, instrumentaler Musik und Tänzen besteht. Mit Musik aus Afrika werden meistens die Trommeln verbunden. Doch gibt es eine solche Vielzahl an Instrumenten, sodass sie hier gar nicht aufgeführt werden können. In der Regel werden die Instrumente manuell gefertigt und dienen nicht nur der Unterhaltung, sondern auch der Kommunikation zwischen den Menschen oder mit Göttern. Einige Instrumente dürfen nur zu speziellen Anlässen benutzt werden. Mit manchen Instrumenten werden Geister gerufen. Musik in Kenia hat demnach einen anderen Stellenwert, als Musik in Europa einnimmt. Auch der Tanz gehört zum alltäglichen Leben dazu. Auf der einen Seite wird durch Tanzen neue Energie getankt und auf der anderen Seite ist er ein Ausdrucksmittel, mit dem man sich auch Geschichten erzählt. Der Gesang stellt vor allem eine mündliche Überlieferung von aktuellen oder vergangenen Geschehnissen oder von Legenden dar.
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